Zählt die MENGE oder die QUALITÄT der verwendeten Futterbelohnung?
In dieser Studie mussten die Hunde eine 20 m Laufbahn überwinden, um an eine Futterbelohnung zu kommen. Am Ende wartete eine von verschiedenen Futterbelohnungen auf sie. Das Lauftempo wurde als Maß für die Motivation gemessen.
Mögliche Belohnungen: 1 Stück Trockenfutter (präsentiert in einer Schüssel); 5 Stücke Trockenfutter (in 5 Schüsseln), oder 1 Stück Würstchen (in einer Schüssel mit einer anderen Farbe als die Trockenfutter-Schüssel).
Präferenztests vorab zeigten (wenig überraschend), dass die Hunde sowohl die höhere Menge des Trockenfutters als auch die höhere Futterqualität (Würstchen) gegenüber einem einfachen Stück Trockenfutter bevorzugten. Doch würden sie sich für die höherwertigen Belohnungen auch wirklich mehr anstrengen und schneller rennen?
Tatsächlich war die Laufgeschwindigkeit am höchsten, wenn die Belohnung Würstchen war. Zudem liefen Hunde für Trockenfutter sogar schneller, wenn sie vorher für dieselbe Aufgabe Würstchen bekommen hatten als wenn die Belohnung immer nur Trockenfutter war.
Doch es machte keinen Unterschied, ob am Ende 1 Stück Trockenfutter oder 5 Stücke als Belohnung warteten. Die Motivation konnte durch die größere Futtermenge nicht erhöht werden – obwohl die Hunde diese bevorzugten, wenn sich gleichzeitig für die kleine oder die große Menge entscheiden können. Anhand dieser und anderer Studien gibt es bisher keinen Hinweis darauf, dass die häufig verwendeten Mengen-“Jackpots” die Lerngeschwindigkeit oder die Motivation wirklich erhöhen.
Fazit: Qualität > Quantität. Besser, Dein Hund erhält ab und zu überraschend eine absolute Lieblingsbelohnung als “nur” eine größere Menge an Futter, wenn er etwas bsonders gut gemacht hat.
Quelle:
Riemer, S., Ellis, S. L., Thompson, H., & Burman, O. H. (2018). Reinforcer effectiveness in dogs—The influence of quantity and quality. Applied Animal Behaviour Science 206, 87-93. Link