Lange vermutet, erstmals belegt: auch Hunde scheinen bei Verlust eines Artgenossen so etwas wie Trauer zu empfinden. Darauf deuten Verhaltensveränderungen nach dem Tod eines hündischen Mitbewohners hin, so die Studie, welche unter Mitbeteiligung von Dr. Stefanie Riemer entstand. Frei verfügbar unter https://www.nature.com/articles/s41598-022-05669-y.
Beispielsweise reduzierten die Hunde nach dem Tod ihres Artgenossen die Futteraufnahme, spielten weniger oder zeigten sich im Alltag ängstlicher. Dies war umso ausgeprägter, wenn zwischen den beiden Hunden eine Verwandtschaft oder ein freundschaftliches Verhältnis bestanden hatte.
Der Einfluss der Beziehung zwischen den Hunden auf das Verhalten des Überlebenden ist ein entscheidender Hinweis darauf, dass beobachtete Verhaltensveränderungen nicht ausschließlich auf das veränderte Verhalten der Besitzer oder veränderte Routinen zurückgeführt werden können. Es legt nahe, dass die überlebenden Hunde tatsächlich selbst betroffen waren, jedoch vor allem dann, wenn sie mit dem Verstorbenen eng verbunden waren.
Anders als erwartet, machte es jedoch keinen Unterschied ob die Hunde ihren verstorbenen Mitbewohner sehen konnten oder nicht.